Mit Pfeil und Bogen

Aus der Geschichte der Umlachtaler Bogenschützen

Logo BogenschützenSeit der Fertigstellung unserer Bogenhalle im Jahre 2002 ist unser Verein um eine Abteilung erweitert worden. Während anfänglich nur ein paar wenige vom Bogenschießen überzeugt waren, erfreute sich die Bogenabteilung bald immer größerer Beliebtheit. Bereits 2004 richteten die Umlachtaler Bogenschützen ihr erstes Bogenturnier aus, zu dem Gleichgesinnte aus ganz Süddeutschland zusammen kamen. Ein großartiger Erfolg, der sich fortan in jedem Jahr bis heute wiederholt. Heute zählt unsere Bogengruppe über 50 Schützen und wächst jedes Jahr.

 

 

Was ist überhaupt Bogenschießen?

Bogenschießen ist eine der ältesten Sportarten der Welt und zählt zu den olympischen Disziplinen. Da der Bogen als Sportgerät gilt, fällt er nicht unter das Deutsche Waffengesetz und man benötigt deshalb auch keinen Waffenschein zur Ausübung. Trotzdem erfordert der Umgang damit ein hohes Maß an Verantwortung und Konzentration, da der Bogen ursprünglich als tödliche Jagd- und Kriegswaffe konzipiert wurde.

Klassisch wird im Bogensport über eine bekannte Distanz auf Runde Scheiben mit einer kreisförmigen Auflage geschossen. Dies kann entweder in einer Halle oder outdoors auf einer Art Sportplatz geschehen. Diese Art Bogenschießen wird im Allgemeinen FITA genannt. Dabei werden überwiegend technisch moderne Bögen aus Metall und Carbon verwendet, die mit Stabilisatoren und Zielvorrichtungen ausgerüstet sind. Typische Stilarten sind der olympische Recurvebogen oder der Compoundbogen.

Eine andere Art, Bogen zu schießen, ist die intuitive oder auch traditionell genannte Weise. Hierbei wird sich am historischen Ursprung des Bogenschießens orientiert. Beim Feld- oder auch 3D Schießen wird auf Tierbildscheiben oder realistisch aussehende Gummi-Tierattrappen im Gelände geschossen. Es wird fast komplett auf den Einsatz moderner Materialien verzichtet und Zielhilfen oder Entfernungsmesser sind strengstens verboten. Häufig werden Bogen und Pfeile traditionell selbst aus Holz hergestellt. Beispielhafte Bogenarten wären der Primitiv- oder Langbogen.

 


In beiden Teilbereichen gibt es regionale, nationale und internationale Wettkämpfe bis hin zur Weltmeisterschaft. Für die FITA Schützen ist der Deutsche Schützenbund DSB zuständig und 3D Schützen sind im Deutschen Feldbogensportverband DFBV organisiert.

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Bögen und Stilarten

Primitivbogen

Der Primitivbogen ist ein schlichter Holzbogen, der sich stark am historischen Vorbild orientiert. Auf den Einsatz von modernen Materialien wie Metall oder Carbon wird komplett verzichtet, stattdessen wird der Bogen von Hand in einem Stück aus dem Holz geschnitzt. Verwendet werden nur Holzpfeile mit Naturbefiederung, die beim Schuss traditionell auf dem Handrücken aufgelegt werden.

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Langbogen

Der Langbogen hat seinen Ursprung bei den Engländern, die diesen vor Einführung der Feuerwaffen teils erfolgreich in ihren Kriegen einsetzten. Der traditioneller Langbogen wird aus einem Stück Holz gearbeitet, wohingegen moderne Langbögen aus Mehrschichthölzern hergestellt und mit Glasfaser belegt werden. Entscheidende Kriterien für den Langbogen sind, dass die Wurfarme im entspannten Zustand gerade sind und die Sehne im gespannten Zustand nicht auf diesen aufliegt.

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Recurvebogen

Der Recurvebogen erhält seinen Namen durch seine Formgebung, bei der die Wurfarme an den Enden gegen die Schussrichtung gebogen sind. Dies bewirkt ein angenehmeres Ziehen im Gegensatz zu z.B. einem einfachen Langbogen. Innerhalb der Stilart Recurve unterscheidet man einteilige und dreiteilige Bögen, bei denen man Mittelstück und die Wurfarme trennen und in gewissem Umfang kombinieren kann. Der einteilige Bogen wird auch als Jagdrecurve oder in kürzerer Ausführung als Reiterbogen bezeichnet. Des weiteren können Bögen mit Visier- und Stabilisationseinrichtungen von Blankbögen ohne diese differenziert werden.

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Compoundbogen

Diese erst 1969 erfundene Technik basiert auf dem Prinzip des Flaschenzugs, indem die Sehne über Hebel oder Rollen geführt wird, um die Kraftentfaltung des Bogens zu verstärken. Die Kraftanstengung beim Auszug wird hierdurch minimiert, sodass mit weniger Kraftaufwand gezielt werden kann. Der Compoundbogen wird in den meisten Fällen unter Verwendung von technischen Hilfsmitteln und Carbonpfeilen benutzt.